Friedhof in St. Croix-Valmer (Cote d’Azur)
Versteinertes Gedenken Versteinerter Glaube Versteinerte Feste über den Leichen am blauen Meer.
Gewürfelter Marmor, Blöcke aus Kalk und Granit, zerquetschte letzte organische Reste.
Erde abgesunken, aufgefüllt. Mit steinernen Platten verschlossen. Sicherheit gegen eine Wiederkehr.
Ach, wir haben Körper genug, um den ganzen Berg zu bepflanzen. Am Strand warten viele, die jetzt noch munter tanzen.
Aus verborgenen Gruften und Kammern glotzt noch ein Auge, ragt eine Hand.
Resignation überzieht algengleich die marmorne Wand. Aufschrei gegen ewiges Vergessen, Ein lautloses Jammern?
In überfüllten Gewölben des Ehrenmals wartet ein Fähnlei gefallener Helden. Sie liegen dort und horchen still bis einst ertönt Kanonengebrüll.
Und ein Kaiser reitet durch die Lüfte und erweckt die modernden Grüfte.
Fädenziehen morgen zwischen kühlen Zellen. Es winken stumme Herren mit Barrett.
Was spielen die Verborgenen in ihrem Leben ohne Sorgen? Schach oder Monopoly, Tric-Trac oder Roulette?
Im Tod sind Spieler und Einsätze alle gleich.
Die vielen versäumten Leben, die unerfüllten Sehnsüchte schleichen noch suchend durch Hohlräume und Kammern.
Nie wieder wird Licht und üppiges Grün über die Friedhofsmauern scheinen.
In mondhellen Nächten hörst du leises Weinen.
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